Worauf ist beim Abisolieren zu achten?

01. 08. 2018 von Redaktion

Vorschaubild - Abisolieren

Damit gefahrlose Verbindungen hergestellt werden können, ist bei der Bearbeitung von elektrischen Leitungen ein gerader und glatter Schnitt besonders wichtig. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Leiter nicht deformiert oder beschädigt wird.

Schnelles und effizientes Abisolieren von Leitungen

Beim Abisolieren hat wohl jeder Anwender seine eigene favorisierte Technik. Allerdings kann man hier grundlegend in zwei Schneidtechniken unterscheiden. Zum einen haben wir das Scherschneiden und zum anderen das Beißschneiden, was auch als Keilschneiden bekannt ist. Beide Techniken richten sich nach der DIN-Form 8588.

Ein Kabel, welches mit Hilfe eines Abisolierwerkzeuges bearbeitet wird.

Bei der ersten Technik, dem Scherschneiden, wird die Verbindung durch zwei sich aneinander vorbei bewegenden Schneiden geteilt. Diese Vorgehensweise findet sich vor allem bei der Abisolierung von Kabeln, Leitungen und Leitern aus Kupfer und Aluminium wieder. Qualitativ hochwertige Abisolierwerkzeuge, wie Sie sie bei uns im Online-Shop finden, sind mit einer integrierten Schneideeinheit ausgestattet, die extra auf diese Materialien angepasst sind.
Hierdurch wird der gewünschte Schnitt Kräfte sparend und effizient durchgeführt und das Werkzeug so geschont.

Bei der zweiten Technik, dem Beischneiden, kommt es vorallem aus das zu bearbeitende Material an. Diese Schneidtechnik findet ihren Einsatz meist, wenn es darum geht besonders harte Metalle zu zertrennen. Dabei wird das Kabel durch eine oder zwei keilförmige Schneiden auseinander gedrückt und getrennt.

Bei beiden Schneidtechniken gilt: Für eine schnelle und sichere Bearbeitung ihrer Verbindungen, sollte die Schneideeinheit ergonomisch optimal angepasst sein.

Das richtige Werkzeug macht den Unterschied

Nach wie vor werden in der Praxis immer noch Kabelmesser mit feststehender Klinge eingesetzt. Aus Gründen der Sicherheit sollte vom Einsatz dieser Messer aber prinzipiell Abstand genommen werden, da das Verletzungsrisiko (Abrutschen, Durchstechen) hoch ist.

Als Alternative werden hier häufig Kabelmesser mit Einstellschrauben verwendet – doch auch diese Schneidewerkzeuge weisen starke Nachteile auf. Der Querschnitt eines Kabels oder einer Leitung wird hier nämlich nicht physikalisch gemessen, sondern über den Leitwert berechnet und so bestimmt. Daraus resultiert, dass die Litzen beim Abisolieren oftmals abgeschnitten werden und der Querschnitt somit kleiner wird.
Das kann zu Übergangswiderständen und schlimmstenfalls zu Kabelbränden führen.

All diesen Risiken kann man vorbeugen, wenn man auf moderne und anforderungsspezifische Werkzeuge setzt. Diese stellen sich meist automatisch auf den jeweiligen Querschnitt und die Stärke der Isolation ein, was ein problemloses Abisolieren des Kabels ermöglicht.

Schwarzes Abisolierwerkzeug

Gefahren und Risiken beim Kürzen überstehender Litzen

Soweit die Theorie, im praktischen Verarbeitungsvorgang jedoch ist das Abisolieren von Kabeln oftmals umständlicher als es sein müsste. Nach dem Abisolieren der Litzen, dem Aufsetzen und Vercrimpen der Aderendhülse, kommt es vor, dass überstehende Litzen im Nachhinein gekürzt werden. Das Kürzen der Litzen ist hier nicht nur überflüssig, sondern auch gefährlich.
Hier besteht nämlich das Risiko, dass im Schaltschrankbau einige der Litzen in bestehende Schaltungen gelangen und somit einen Kurzschluss verursachen.

Daher ist es ratsam, qualitativ hochwertige Abisolierwerkzeuge zu nutzen, die über Einstellungsmöglichkeiten der Abisolierlänge verfügen. Im Optimalfall hat das Werkzeug eine Kombination aus einstellbarem Längenanschlag und einer Skala, die sowohl das metrische Maß als auch die Zoll-Bemaßung für AWG-Kabeltypen abbildet. Ein riesiger Vorteil liegt darin, dass der Anschlag eine immer gleichbleibende Länge der Abisolierung sicherstellt.

Für bestmögliche Ergebnisse, sollte die abzuisolierende Länge immer die Hülsenlänge plus 2mm sein. Sobald das Kabel in die Hülse eingeführt wurde, sollten im Idealfall nur bis zu 0,05 mm aus dem Hülsenschaft überstehen.
Anders ist es bei Zwillingsaderendhülsen, hier sollte die abzuisolierende Länge immer der eigentlichen Hülsenlänge plus 3mm sein – Grund hierfür ist der Einführtrichter.

Herkömmliche Push-In-Klemmen besitzen einen Klemmmechanismus, der relativ weit vom Einführtrichter entfernt ist. Um hier die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Aderendhülsen verwendet werden, welche eine größere Hülsenlänge haben. Beispielsweise werden bei Schraubklemmen mit einem Querschnitt von 1,5mm², Aderendhülsen mit 8mm Hülsenlänge verwendet.
Bei Push-In-Klemmen ist es notwendig, die Herstellerangaben genau zu prüfen. Aus Gründen der Sicherheit ist man hier gut beraten, wenn man eine Längengröße mehr wählt. Das heißt: Bei einem Querschnitt von 1,5mm² ist eine Hülsenlänge zwischen 10 und 12 mm bestens geeignet.

Wir hoffen, das Ihnen dieser Beitrag weitergeholfen hat. Hier, auf unserem Blog finden Sie noch weitere hilfreiche Beiträge zum Thema Elektronik und dem verantwortungsvollen Umgang mit Kabeln.

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